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Vorträge, Workshops, Diskussionspanels
Das IBIT26 Programm
Hier veröffentlichen wir nach und nach neue Programmpunkte der IBIT Fachtagung Veranstaltungssicherheit. Schaut gerne regelmäßig rein.
Wie immer setzt sich das Programm zusammen aus aktuellen Themen, Grundlagenwissen, best practice Beispielen, Forschungsergebnissen und allem, was für die Planung und Durchführung von Veranstaltungen wichtig ist.
Bestätigte Programmpunkte:
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Das Konzept der Veranstaltungszonen (Sven Bartmann)
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Veranstaltungen sind ein zentraler Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens – doch ihre sichere Durchführung stellt Kommunen zunehmend vor komplexe Herausforderungen. Zwischen gesetzlichen Anforderungen, realen und abstrakten Bedrohungslagen sowie dem politischen Anspruch, als „Möglichmacher“ kulturelles und öffentliches Leben zu fördern, bewegen sich Fachleute der Veranstaltungssicherheit in einem sensiblen Spannungsfeld.
Als zentraler Ansprechpartner für Veranstaltungssicherheit in der Stadt Dorsten berichtet der Referent aus der kommunalen Praxis einer großen kreisangehörigen Gemeinde. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie sich Sicherheit realistisch, verhältnismäßig und transparent gestalten lässt, ohne die Durchführbarkeit von Veranstaltungen zu gefährden. Denn eines ist allen Beteiligten bewusst: absolute Sicherheit kann es nicht geben – dennoch gilt es, Risiken zu minimieren und Gefahren verantwortungsvoll einzuordnen.
Vor diesem Hintergrund wurde in Dorsten das Konzept der Veranstaltungszonen entwickelt. Dieses praxisnahe Modell schafft einen Rahmen, in dem Sicherheitsanforderungen, Kosten und Planungsaufwand in ein umsetzbares Verhältnis gebracht werden. Ziel ist es beim Veranstalter als auch Bürgerinnen und Bürger die Nachvollziehbarkeit behördlicher Auflagen zu stärken und Vertrauen in kommunale Sicherheitsstrategien zu fördern.
Der Vortrag beleuchtet die Entstehung, praktische Anwendung und die bisher gewonnenen Erfahrungen mit dem Zonenmodell. Die Präsentation bietet Einblicke in die tägliche Balance zwischen Sicherheitsdenken und Ermöglichungskultur – und zeigt Wege auf, wie Kommunen auch unter wachsenden Herausforderungen ein lebendiges Veranstaltungswesen erhalten können.
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Sicherheitsdienste in Deutschland: Einheitliche Regelung gesucht. Die Arbeit der Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Neuordnung der Veranstaltungs- und Ordnungsdienste (Thomas Hecht)
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Der Vortrag lenkte den Blick auf die Sicherheitslandschaft in Deutschland und die Bedeutung der Sicherheitsdienste. Für Großveranstaltungen fehlen derzeit deutschlandweit einheitliche sicherheitstechnische Vorgaben.
Mit dem Ziel, einen entsprechenden Leitfaden zu entwickeln, hat die Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Neuordnung der Veranstaltungs- und Ordnungsdienste (BLAG VOD) bereits 2022 ihre Arbeit aufgenommen und ihr Leiter, Polizeidirektor Thomas Hecht, gibt Einblick in den aktuellen Stand der Arbeit: Von der unterschiedlichen Rechtslage in den einzelnen Bundesländern, der uneinheitlichen Definition von Großveranstaltungen, über die fehlende Rechtsgrundlage zur Einforderung eines Sicherheitskonzepts bis hin zur nicht bundesweit gültigen Zuverlässigkeitsüberprüfung von Sicherheitsmitarbeitenden gibt es Herausforderungen zu meistern, die einfache Lösungen (fast) unmöglich machen.
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Diskussionspanel: Wie kommen wir wieder zusammen? Über Zusammenarbeit, Vertrauen und verhärtete Fronten in der Sicherheitsplanung
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Die Planung von Veranstaltungen funktioniert nur gemeinsam – eigentlich. Doch aktuell zeigen sich wieder Grenzen und Abgrenzungen, die zum Teil schon überwunden waren. Oftmals geht es dabei um die Übernahme von Verantwortung.
Besonders deutlich tritt dies aktuell beim Thema Zufahrtsschutz zutage, ein Thema, das sich vielerorts zu einem Brennpunkt verhärteter Diskussionen entwickelt hat.
Dieses Panel geht der Frage nach, wie es so weit kommen konnte – und vor allem: Wie finden wir wieder zueinander?
Expert:innen aus Praxis und Verwaltung diskutieren,- welche strukturellen und kommunikativen Hürden die Zusammenarbeit derzeit belasten,
- warum gemeinsame Ziele aus dem Blick geraten sind,
- und welche Schritte notwendig sind, um Vertrauen, Austausch und Kooperation wieder zu stärken.
Das Panel lädt dazu ein, offen zu sprechen, Perspektiven zu wechseln und die Grundidee der Sicherheitsplanung wieder ins Zentrum zu rücken: Es geht nur gemeinsam!
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Die Kunst des Führens in der Ungewissheit. Ein Interaktiver Workshop zum professionellen Ereignismanagement (Niklas Luebbe, Phillipp Ballschuh, Nico Oestreich)
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In diesem interaktiven Workshop erhalten die Teilnehmenden einen praxisnahen Einblick in moderne Stabsarbeit und professionelles Ereignismanagement. Anhand einer realistisch gestalteten Simulation erleben sie, wie sich eine Lage dynamisch entwickeln kann und welche Bedeutung strukturierte Entscheidungsprozesse dabei haben.
Gemeinsam mit dem Publikum werden Risiken erkannt, priorisiert und in konkrete Maßnahmen übersetzt. Die Gruppe übernimmt die Rolle eines Entscheidungsteams und steuert eine Lage, die sich in Echtzeit entwickelt – mit allen typischen Herausforderungen, die auch in echten Einsatz- und Veranstaltungsszenarien auftreten.
Der Workshop richtet sich an alle, die Stabsarbeit, Krisenmanagement oder Sicherheitsplanung praxisnah kennenlernen, vertiefen oder trainieren möchten. Er verbindet Fachwissen, Interaktion und erlebbare Dynamik zu einem intensiven Lernerlebnis, das lange im Kopf bleibt
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Interaktiver Workshop: Wissenstransfer – Wo sind die Lücken? Was kann die Wissenschaft tun, was die Praxis? (Jette Degenhardt, Anna Sieben)
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Wissen entsteht an vielen Stellen – aber nicht immer kommt es dort an, wo es gebraucht wird. Dieser interaktive Workshop widmet sich den Bruchstellen zwischen Forschung und Praxis in der Veranstaltungs- und Sicherheitsplanung.
Nach einem kurzen Impuls zum Forschungsprogramm „Sound of Crowds“ diskutieren Wissenschaftlerinnen gemeinsam mit Anwenderinnen aus der Praxis über zentrale Fragen: Wo hapert es im Austausch? Welche Erkenntnisse finden den Weg in den Alltag – und welche nicht? Was braucht die Praxis von der Forschung, und welche Erwartungen hat die Forschung an die Anwender?
In offenen Gesprächsformaten werden konkrete Bedarfe gesammelt, Missverständnisse sichtbar gemacht und gemeinsame Lösungsansätze entwickelt. Ziel ist es, Brücken zu bauen: für einen Wissenstransfer, der funktioniert – und für eine Zusammenarbeit, die reale Probleme löst statt aneinander vorbeizuarbeiten.
Ein Workshop für alle, die Forschung besser nutzbar machen und Praxiswissen stärker einbinden wollen
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Einführung in die moderne Sicherheitsplanung für Veranstaltungen (Sabine Funk)
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Der Vortrag gibt einen Überblick über die aktuellen Herausforderungen einer modernen Sicherheitsplanung für Veranstaltungen. Er beleuchtet aktuelle Herausforderungen und die Konsequenzen für die Übernahme von Verantwortung. Der Schwerpunkt liegt aber nicht nur auf den neuen Herausforderungen, sondern auch auf den aktuellen Anforderungen in Bezug auf die „Hausaufgaben“ – sei es die Flächenplanung, den Umgang mit der „Last Mile“ oder die Anforderungen an die Arbeit einer Koordinierungsgruppe.
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Quantitativ vs. qualitativ: „Kapazität, Verteilung, Dichte und Nutzung“ als Grundlage der Flächenplanung für Veranstaltungen (Ralf Zimme)
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Dass die Zeiten von „Die Veranstaltungsfläche ist groß genug“ lange vorbei sind, hat sich ja inzwischen herumgesprochen – aber die Planung von Veranstaltungsflächen erfordert weit mehr als das bloße Berechnen von Quadratmetern.
Dieser Vortrag beleuchtet das Zusammenspiel quantitativer Faktoren – wie Kapazitäten, Verkehrsflüsse und Dichten – mit qualitativen Aspekten wie Nutzung, Aufenthaltsverhalten und räumlicher Wahrnehmung. Anhand aktueller Modelle und praktischer Beispiele wird gezeigt, wie Flächen so konzipiert werden können, dass sie sowohl sicher funktionieren als auch den Bedürfnissen unterschiedlicher Besuchergruppen entsprechen.
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Abgrenzung der Hausrechtsbefugnisse bei (Fremd-)Veranstaltungen (Timon Löhr von Karchowski)
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Abgrenzung der Hausrechtsbefugnisse bei (Fremd-)Veranstaltungen (Timon Löhr von Karchowski)
Das Hausrecht bei (Fremd-)Veranstaltungen stellt eine zentrale Schnittstelle zwischen Betreiber‑, Veranstalter- und Behördenverantwortung dar. Rechtsanwalt Timon Löhr von Karchowski beleuchtet in seinem Vortrag die klassischen Probleme und Unklarheiten und gibt praktische Empfehlungen zur optimierten Zusammenarbeit der Beteiligten.
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Crowd-Crush – Die Berufshaftung von Veranstaltern und Betreibern (Samuel Gafus)
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In seiner Arbeit Crowd-Crush: Die Berufshaftung des Veranstalters und des Betreibers von Versammlungsstätten bei „Massenpanik“ untersucht Samuel Gafus ein Phänomen, das trotz tragischer Ereignisse wie der Loveparade 2010 in der zivilrechtlichen Literatur bislang kaum behandelt wurde. Eine Crowd-Crush beschreibt Situationen, in denen Menschen durch den auf sie einwirkenden Druck in dichten Menschenmengen zu Schaden kommen.
Die Studie führt erstmals Erkenntnisse aus Verkehrsphysik, Soziologie und Verhaltenspsychologie zusammen und verknüpft sie mit verwaltungsrechtlichen Rahmenbedingungen. Auf dieser Basis leitet Gafus die beruflichen Pflichten von Veranstaltern und Betreibern von Versammlungsstätten ab und analysiert die möglichen Schadensersatzansprüche – einschließlich der komplexen prozessualen Fragestellungen.
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Kreativität ohne Grenzen? Einsatz nicht-zertifizierter Elemente im Rahmen von Zufahrtschutzkonzepten (Stephan Trogus)
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„Da stellen wir einfach Fahrzeuge und Betonblöcke hin, die haben wir eh“ – ein Satz, den vermutlich jede:r schon einmal gehört hat, wenn es um das Thema Zufahrtschutz geht.
Angesichts der hohen Kosten für feste und temporäre Zufahrtsschutzmaßnahmen bieten „eh-da“-Materialien eine attraktive Möglichkeit zur Kostensenkung. In diesem Vortrag klärt Stephan Trogus die Unterscheidung zwischen zertifizierten und nicht zertifizierten Systemen im Zufahrtsschutz unter Betrachtung verschiedener Schutzziele und erörtert, wann nicht-zertifizierte Systeme schutzzielkonform eingesetzt werden können und welche Herausforderungen dabei auftreten. Insbesonder geht er auf die gängigen Element (Betonblöcke und Fahrzeuge) vertieft ein.
Ziel ist es, praxisnahe Ansätze aufzuzeigen, die sowohl die Vorteile nicht-zertifizierter Systeme als auch die Notwendigkeit zertifizierter Systeme im Bereich der Zufahrtsschutzmaßnahmen angemessen berücksichtigen.
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(Notwendige) Entwicklungen im Einlassdesign – am Beispiel verschiedener Zielgruppen (Bernd Belka)
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Wie sieht der ideale Einlass eigentlich aus? Diese scheinbar einfache Frage wird zunehmend schwerer zu beantworten komplexer – denn die Gesellschaft verändert sich, und mit ihr die Besucher:innen von Veranstaltungen. Unterschiedliche Zielgruppen bringen unterschiedliche Erwartungen, Bedürfnisse und Verhaltensweisen mit sich – und das betrifft längst nicht mehr nur den Komfort, sondern auch Aspekte wie Sicherheit, Kommunikation, Orientierung und Vertrauen.
Aber es verändern sich nicht nur die die Zielgruppen: Auch die Komplexität der Veranstaltungsplanung durch variable Zugangszeiten, diverse Servicelevel und besondere Zusatzleistungen für verschiedener Gästegruppen fördert ein höheres, individuell angepasstes Planungsniveau.
Der Vortrag beleuchtet, warum ein „One-fits-all“-Einlassdesign nicht mehr funktioniert und wie Veranstalter:innen, Sicherheitsplaner:innen und Betreiber:innen darauf reagieren können. Anhand konkreter Beispiele werden typische Zielgruppen, ihre spezifischen Anforderungen und mögliche Lösungen vorgestellt.
Im Fokus stehen Fragen wie:
- Wie kann dieser neuen Komplexität Rechnung getragen werden?
- Wie verändern sich Ansprüche an Information, Organisation und Management im Einlass Bereich?
- Welche Designmodelle können die neuen Herausforderungen bewältigen?
Der Beitrag zeigt praxisnah, wie ein zeitgemäßes, differenziertes Einlassdesign gestaltet werden kann.
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Zufahrtschutz: Ein Blick auf den Stand der Dinge (Dennis Eichenbrenner)
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Die Diskussionen, die sich zum Thema Zufahrtschutz ergeben haben, „unübersichtlich“ zu nennen, wäre noch untertrieben – passender wäre wohl „aufgeheizt“, „verunsichert“ oder auch „angsterfüllt“.
Dennis Eichenbrenner eröffnet den Themenstrang mit einem Versuch, die aktuelle Lage zu ordnen, die jeweiligen Sichtweisen zu sortieren und einen Überblick über die jeweiligen Argumente zu geben.
Was bedeutet es, den „Stand der Technik“ tatsächlich einzuhalten? Und warum herrscht in der Praxis dennoch so viel Unsicherheit?
Typische Fragestellung und aktuelle Problemfelder werden aufgezeigt, wo Kommunen, Veranstalter und Planer derzeit stehen – und welche Schritte nötig sind, um rechtssicher und praxisnahen Zufahrtsschutz zu gewährleisten.
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Sicherheitsplanung 2026: Was kommt, was bleibt?
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Wie in jedem Jahr blickt Sabine Funk auf die Ereignisse der abgelaufenen Veranstaltungssaison und formuliert die Herausforderungen für das kommende Veranstaltungsjahr.
Von Wetterereignissen über die Diskussion rund um das Thema Zufahrtschutz – der Rückblick schaut auf Ereignisse, die möglicherweise im Rahmen der sich überschlagenden Ereignisse schon längst wieder vergessen sind, auf Ereignisse, die bis heute die Diskussion bestimmen und solche, die – eher unbemerkt von der Öffentlichkeit – relevanten EInfluß auf die Sicherheitsplanung der nächsten Jahre haben wird.
Im Ausblick werden die zu erwartenden Entwicklungen und die vorhandenen sowie die noch zu entwickelnden Lösungsmöglichkeiten skizziert: ehrlich, realisitisch und immer verbunden mit der Aufforderung, sich an der Lösungsfindung zu beteiligen.
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Zufahrtschutz bei Open Air Veranstaltungen – wer zahlt die Rechnung? (RA Volker Löhr)
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Nicht nur auf operativer Ebene, sondern auch aus juristischer Perspektive wirft das Thema Zufahrtschutz bei Veranstaltungen zahlreiche Fragen auf. Zwischen Sicherheitsanforderungen, Haftungsrisiken und Zuständigkeitsstreitigkeiten ist längst deutlich geworden: Die Absperrung eines Platzes ist rechtlich weit mehr als das Aufstellen von Pollern und Betonblöcken.
Rechtsanwalt Volker Löhr gibt in seinem Vortrag einen fundierten Überblick über die aktuelle Rechtsprechung, zeigt die unterschiedlichen Sichtweisen von Veranstaltern, Behörden und Grundstückseigentümern auf und erläutert, welche rechtlichen Konsequenzen sich aus der (Nicht-)Umsetzung von Zufahrtschutzmaßnahmen ergeben können.
Vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse und der wachsenden Diskussion über Verantwortlichkeiten im öffentlichen Raum beleuchtet Löhr außerdem, wer tatsächlich entscheidet, aufstellt – und bezahlt. Dabei greift er aktuelle Urteile, Praxisbeispiele und Erfahrungen aus laufenden Verfahren auf und zeigt, wo dringend Klarheit und einheitliche Regelungen nötig sind.
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Sicherheit an Bahnhöfen – Erkenntnisse für Crowdmanagement und die „last mile“ (Florian Horn)
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Die Deutsche Bahn arbeitet seit mehreren Jahren intensiv daran, Sicherheit an Bahnhöfen neu zu denken. Im Rahmen des BMFTR-geförderten Forschungsprojektes Sicherheit an Bahnhöfen (SicaB) wurden Zugangskontrollen und Bahnsteigbarrieren in Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen und der UAS Frankfurt unter realistischen Bedingungen erprobt. Dazu fand ein groß angelegtes Experiment am Bahnhof Berlin Olympiastadion statt.
Am 1. September 2025 wurden dort mit rund 400 Proband:innen Zugangskontrollen in Form von Drehsperren sowie Bahnsteigbarrieren getestet und möglichst realitätsnahe Szenarien simuliert, die insbesondere im Zeiten hoher Belastung (Von Veranstaltungen bis zum verkausfsoffenen Adventssonntag) entscheidend sind: Gedränge an Engstellen, parallele Bewegungsströme, Auseinandersetzungen durch rivalisierende Gruppierungen und die besondere Dynamik der „last mile“ zwischen Veranstaltungsort und Bahnanschluss.
Hieraus konnten zwei zentrale Erkenntnisse gewonnen werden:
• Bahnsteigbarrieren als Sicherheitsinstrument schützen nicht nur vor Gleisstürzen, sondern können auch helfen, Personenflüsse gezielt zu steuern und unbefugten Zutritt zu verhindern
• Subjektives Sicherheitsempfinden hat erheblichen Einfluss auf die Veranstaltungsfreude. Besucher:innen, die sich geschützt fühlen, bewegen sich entspannter durch die Infrastruktur – und sind damit auch leichter anzusprechen und zu steuern.Die sichere und effiziente Verbindung zwischen Veranstaltungsort und ÖPV-Haltepunktenrückt auch im Rahmen der Diskussion um die „Last Mile“ in den Mittelpunkt. Der Bahnhof als Zugangstor zur Veranstaltung wird somit selbst zu einem sicherheitskritischen Raum, dessen Gestaltung maßgeblicher Teil einer modernen Sicherheitplanung ist.
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Die neue Muster-Versammlungsstättenverordnung – was sich jetzt ändert (Thomas Rüsche)
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Die neue Muster-Versammlungsstättenverordnung – was sich jetzt ändert (RA Volker Löhr) Nach mehr als zehn Jahren Stillstand wird die Muster-Versammlungsstättenverordnung (MVStättVO) umfassend überarbeitet – mit deutlichen Auswirkungen auf Planung, Betrieb und Verantwortung in Versammlungsstätten. Der aktuelle Entwurf bringt zahlreiche Anpassungen: von präzisierten Anwendungsbereichen über neue Anforderungen an Rettungswege, Sicherheitsbeleuchtung und technische Anlagen bis hin zu klareren Regelungen der Verantwortlichkeiten zwischen Betreiber, Veranstalter und Veranstaltungstechnik.
Im Vortrag erläutert Rechtsanwalt Volker Löhr (Bonn) – Verfasser des Kommentars zur Versammlungsstättenverordnung – die wichtigsten Änderungen, Hintergründe und Konsequenzen für die Praxis. Er zeigt auf, welche Pflichten künftig auf Betreiber und Veranstalter zukommen, welche Übergangsregelungen zu erwarten sind und wo sich juristische Fallstricke ergeben können.
Dabei geht es nicht nur um Paragrafen, sondern um die praktische Umsetzung: Welche Auswirkungen haben die neuen Anforderungen auf Sicherheitskonzepte, technische Abläufe und Abstimmungen mit Behörden? Wie können bestehende Strukturen angepasst werden, um auch künftig rechtssicher zu agieren?
Ein Vortrag für alle, die in der Planung, Genehmigung und Durchführung von Veranstaltungen Verantwortung tragen – und wissen wollen, was die neue MVStättVO 2025 für ihre tägliche Arbeit bedeutet.
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Sie fragen, wir versuchen zu antworten – themenoffene Fragerunde (Bernd Belka, Sabine Funk, Ralf Zimme)
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2018 haben wir dieses Experiment erstmalig gewagt. Drei IBIT Dozent:innen auf dem Podium, ca. 120 Teilnehmer:innen im Publikum – und: Stille. Niemand sagte etwas, alle warteten gespannt darauf, dass die Referent:innen das Wort ergreifen würden. Die schwiegen nach einer Begrüßung aber auch, denn angekündigt war das Ganze ja als Fragerunde.
Das irritierte Schweigen hielt jedoch nicht lange an: mit der ersten Frage war der Bann gebrochen und es folgte eine Stunde voll intensiver Diskussionen zu allen möglichen Themen rund um die Sicherheit von Veranstaltungen. Zum Teil haben die Referent:innen geantwortet und erklärt, zum Teil kamen die Antworten aus dem Publikum selbst – und es waren alle erstaunt (und auch ein bisschen enttäuscht), als die Stunde rum war.
Seit 2019 ist Stille Vergangenheit – das Prinzip ist klar, die Teilnehmer:innen sind erfahrungsgemäß gut vorbereitet – die Session ist seither ein Selbstläufer.
Fragen können im Vorfeld eingereicht oder aber natürlich auch einfach vor Ort „mitgebracht“ werden.
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Einführung in eine moderne Sicherheitsplanung für Veranstaltungen (Sabine Funk)*
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Was bedeutet Veranstaltungssicherheit in 2026?
Den meisten ist es schon länger klar: nur, weil die Vorgaben der Musterversammlungsstättenverordnung eingehalten werden, ist dies kein Garant für eine „sichere“ Veranstaltung.
Natürlich sind Fluchtwege wichtig – aber reicht es, wenn ich sie „nach MVStättVO bemesse“? Oder muss ich nicht vielmehr wissen, wie die Werte entstehen und was sie bedeuten? (Spoiler: die Antwort lautet „JA“).
Und was ist mit den Eingängen? Es ist ausgeschlossen, Veranstaltungen zu planen, ohne sich darüber Gedanken zu machen, wie der Zugang bemessen und organisiert werden muss – genauso wie des den schwierigen aber wichtigen Blick auf die sogenannte „Last Mile“- also den Bereich rund um unsere Veranstaltungsstätte.
Auch im Bereich der Notfallplanung reicht es nicht, die „Evakuierung aufgrund eines Brandes“ zu planen – es gibt andereAnlässe, die vollkommen anderer Entfluchtungsstrategien bedürfen.
Sabine Funk wirft einen umfassenden Blick auf die Aspekte, die im Rahmen einer modernen Sicherheitsplanung betrachtet werden müssen und wie sich diese Aspekte in (vermeintlicher) Ermangelung von Standards strukturiert und nachvollziehbar darstellen lassen.
*Dieser Vortrag ist Teil des Angebotes „Grundlagen der Sicherheitsplanung“
Themenstränge
Back to Basics
Einführung in die moderne Sicherheitsplanung für Veranstaltungen
Back to Basics
Zufahrtsschutz und sonst nichts?
Zufahrtsschutz ist nur ein Baustein im komplexen Gefüge der Veranstaltungssicherheit.
Zufahrtsschutz und sonst nichts?
Best Practice Beispiele
Konkrete Erfahrungen aus der Praxis
Best Practice Beispiele
Woher kommen die Regeln?
Regeln, Standards und Leitfäden entstehen selten „von allein“.
Woher kommen die Regeln?
Operative Aspekte und Procedere
Dieser Themenstrang widmet sich dem operativen Alltag.
Operative Aspekte und Procedere
Rechtliche Aspekte
Das rechtliche Fundament der Veranstaltungsplanung
Rechtliche Aspekte
Rahmenprogramm
Die IBIT26 wird durch ein umfangreiches Rahmenprogramm begleitet, das bereits am Vortag beginnt!
Innovationsforum
Das Innovationsforum ist eine Plattform für die Vorstellung neuer Ideen, Erfindungen oder Produktentwicklungen. Unter den kritischen Blicken der Zuhörenden und potentiell Anwendenden werden Neuheiten präsentiert und diskutiert – oftmals verbunden mit intensiven Diskussionen im Nachgang des Forums. Einige der in den letzten Jahren vorgestellten Ideen sind inzwischen in der Praxis im Einsatz – nicht zuletzt motiviert durch das gezeigte Brancheninteresse und den erfahrenen Zuspruch im Rahmen des Innovationsforums.
Stadionführung
Technische Stadionführungen gehören zu jeder Fachtagung – so ist es doch immer wieder interessant, auch mal hinter die Kulissen zu schauen. Der Schwerpunkt der Führung liegt dabei auf dem Aspekt der Sicherheit sowie dem infrastrukturellen Umgang mit Veranstaltungen im Stadion.
Die Party „Wir haben es uns verdient“
Die Party am Abend des ersten Tages ist ein fester Programmpunkt der IBIT Fachtagung. Unter dem Motto: Wir haben es uns verdient! bietet die Party neben gutem Essen und einer ausgezeichneten Getränkeauswahl eine entspannte Atmosphäre für den Austausch, für Diskussionen und fürs Netzwerken.
World-Café
Das World-Café ist ein Diskussionsformat zu einem vorbereiteten Thema. Ziel dabei ist es, in einer „gelösten Kaffeehausstimmung“ offen und ungezwungen zu diskutieren und dabei neue Blickwinkel auf bekannte und neue Fragestellungen zu entdecken. Entwickelt wurde die Methode von den USamerikanischen Unternehmensberater:innen Juanita Brown und David Isaacs – wir haben sie für unsere Zwecke etwas angepasst. Die bisherigen Themen des World Cafe waren:
- Digitalisierung
- Nachhaltigkeit
- Moral & Ethik
- Internationale Vernetzung
- Wissenstransfer Forschung & Praxis
Der Vortag
Es handelt sich hierbei um kostenpflichte Angebote, die nicht Bestandteil des
Fachtagungstickets sind.
BehördenConnect: Veranstaltungssicherheit
Von Behörde zu Behörde – was wir voneinander lernen können (Organisiert und präsentiert von: Stadt Bielefeld) Mit BehördenConnect: Veranstaltungssicherheit startet ein neuer Netzwerktag für einen offenen Austausch unter Behörden* mit fachlichem Input rund um das Thema „Veranstaltungen“. In praxisnahen Diskussionen und Fachimpulsen werden aktuelle Fragen beleuchtet, wie etwa:
- Zufahrtschutz: Rechtslage, Anordnung, Beschaffung, Kosten
- Länderspezifische Regelungen (NRW, Rheinland-Pfalz, Hamburg)
- Auflagen bei Veranstaltungen ohne Gesamtgenehmigung
- Einbindung von Hinweisen Dritter (Feuerwehr, Bauamt) in Genehmigungsverfahren
- Schwellenwerte für Kleinstveranstaltungen
- Best-Practice-Beispiele aus der Praxis
- Digitale Verfahren zur Veranstaltungsanmeldung
- Länderspezifische Regelungen (NRW, Rheinland-Pfalz, Hamburg)
*Die Veranstaltung steht ausschließlich Vertreter:innen von Behörden und kommunalen Einrichtungen offen. Wir behalten uns die Prüfung der Teilnahmeberechtigung vor. Zusätzlich bieten wir Teilnehmenden des Meetings, die sich auch zur IBIT26 anmelden wollen, einen 10 % Rabatt auf den regulären Fachtagungspreis (für diejenigen, die sich bereits angemeldet haben, wird dies nachträglich verrechnet).
Professionals Meeting
Zum Auftakt der IBIT26 treffen sich traditionsgemäß Absolvent:innen des Professional Certificate in Event Safety & Security Management zum „Professionals Meeting”, um sich gemeinsam über die praktische Umsetzung der im Kurs gelernten Inhalte, über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen auszutauschen, ergänzt durch Elemente einer Stabsübung.
Get together
Das „Get together” am Vorabend der IBIT26 hat Tradition. Hier gibt es die Möglichkeit, in entspannter Runde zu netzwerken – einige kommen auf ein Getränk, andere bleiben zum Essen, viele gleich den ganzen Abend. Wir freuen uns auf Austausch in gemütlichem Rahmen und erweitern unser Netzwerk. Speisen und Getränke werden von den Teilnehmenden selbst übernommen. Die ein oder andere Runde geht hierbei trotzdem sicher auf das IBIT. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.