Könnte man denken, wenn man die aktuellen Schlagzeilen liest ….
„Wir sind jetzt reich genug, wir schließen das IBIT, habt Spaß.“ So oder so ähnlich hätte es heißen können, wenn wir alle Anfragen, die uns seit den Ereignissen in Magdeburg erreicht haben, einfach angenommen hätten. Gefragt wurde nach einer „Überarbeitung des Sicherheitskonzeptes“, gemeint war aber „Wir sind verunsichert, die Medien machen Druck und Überfahrschutz muss man ja jetzt haben“.
Unser Grundsatz ist immer schon, dass wir ordentlich beraten – das führt auch schon mal dazu, dass wir jemandem abraten, einen bestimmten Kurs zu buchen oder dass wir uns erst mal zusammensetzen, um herauszufinden, worum es eigentlich geht.
Aktuell ist dies meist die Furcht „vor Bedrohung“.
Das ist ein wichtiger Grund, den wir ernst nehmen. Auf Nachfrage ist aber meist nur „Zufahrtschutz“ gemeint – also die Furcht, dass jemand mit einem von außen auf die Fläche zufahrenden Fahrzeug den sich auf der Fläche befindenden Personen Schaden antut – allein, das so zu formulieren braucht im Gespräch immer ein paar Minuten, denn natürlich wollen wir, dass der (potentielle) Kunde selbst darauf kommt.
Danach folgt immer das gleiche: Wir fragen, welche Schutzziele existieren in Bezug auf diesen konkreten Fall (kein Fahrzeug, Fahrzeuge bis 14to/7,5to etc.) dann nach den Schutzzielen in Bezug auf „Fahrzeug als Waffe allgemein“ (Anfahrt von außen, Anfahrt aus der Fläche, Explosion etc.) und am Schluss nach den allgemeinen Schutzzielen in Bezug auf „Bedrohungen“ (Fahrzeug, Messer, Sprengstoff…).
Zu diesem Zeitpunkt erfolgt meist der erste Erkenntnisgewinn und so diskutieren wir im Folgenden über (Un)Möglichkeiten, Wahrscheinlichkeiten und Einzelfälle – und die Möglichkeit, damit umzugehen und für die eigene Veranstaltung ein realistisches Sicherheitsniveau zu definieren.
Ab hier gibt es dann zwei Möglichkeiten. Der Kunde möchte sich von uns weiter beraten lassen und mit uns gemeinsam einen Weg finden. Finden wir gut, machen wir gerne. Oder das Gespräche endet mit einem „da haben Sie ja recht – da müssen wir noch ein mal in uns gehen“ – und damit mit einem für uns ungewissen Ergebnis: Kommt der Kunde zurück? Bucht er einen Kurs, macht er nichts oder wendet er sich an jemanden, der nicht so viele Fragen stellt? Egal, was das Ergebnis ist: Wir halten es für wichtig, die Sorgen der Anfragenden ernst zu nehmen – was nicht das gleiche ist, wie ihnen vermeintlich einfache Lösungen zu verkaufen.
Die Verunsicherung braucht eine Stelle, an der sie gehört und möglicherweise aufgebrochen werden kann – zugunsten schlauer, langfristiger und sinnvoller Lösungen. Hierbei zu beraten und zur Seite zu stehen, ist das Beste, das wir anbieten können – und wenn ein Erstberatungsgespräch dafür ausreicht, dann ist es eben so.