Beschreibung
Auch wenn die Nachrichten voll von „Ereignissen“ sind: Der Wille, sich mit Bedrohungen zu beschäftigen, endet häufig mit den obligatorischen Checklisten zur Bombendrohung und dem Fund eines sprengstoffverdächtigen Gegenstandes. Ob zumindest diese Checklisten aber überhaupt Sinn machen, ob sie bei allen, die es wissen müssten, bekannt sind oder ob sie in einen sinnvollen Kontext eingefunden sind – das wird häufig schon nicht mehr hinterfragt. „Dann übernimmt ja die Polizei“, wahlweise „Das (z.B. „Terrorabwehr“) ist ja gar nicht unsere Aufgabe“ sind Standardargumente, sich nicht weiter mit den Themen zu beschäftigen – oder auch „wir wollen den Leuten ja keine Angst machen“. Aber die Realität zeigt: es gibt sie, die realen Bedrohungen, und auch wenn wir nicht die Aufgaben der Gefahrenabwehrbehörden übernehmen wollen und können, so gibt es doch einiges, das wir tun können.
In diesem Intensivworkshop möchten wir mit den Teilnehmenden erarbeiten, wie und auf was man sich sinnvoll vorbereiten kann, was man tun kann, was auch nicht. Es geht nicht darum, die Aufgaben der Gefahrenabwehrbehörden zu übernehmen, sondern darum, in unserem Rahmen vorbereitet und handlungsfähig zu sein. Wir wollen sowohl über Prozedere sprechen als auch über Hilfsmittel, über Reaktionsmöglichkeiten und Kommunikation – um Auffälligkeiten nach Möglichkeit zu erkennen, dazu beizutragen, dass Menschen aufmerksamer sind und im Falle eines Ereignisses besser und schneller reagieren zu können und damit im besten Fall die Chaosphase etwas zu verkürzen.
In diesem Kurs geht es nicht um „Terrorabwehr“ oder darum, sich einem Angreifer entgegenzustellen. Es geht um „Ordnung halten“ oder „sichere Orte“ – kurz: es geht um all die vielen kleinen wie auch größeren Dinge, die wir tun können, um besser vorbereitet und besser aufgestellt zu sein.
Das Prinzip der Intensivworkshops
Unsere Intensivworkshops halten das, was der Name verspricht: eine intensive Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Thema. Daher gibt es auch keine abgegrenzten Theorie- oder Praxisteile, sondern durch die Beschäftigung mit der Praxis wird die Theorie dort vermittelt, wo sie gebraucht wird – abhängig vom Bedarf der Teilnehmenden.
Im Zentrum steht daher nicht nur die Wissensvermittlung, sondern die direkte Umsetzung und Anwendung des Gelernten in der Praxis – die Bearbeitung eigener Konzepte und/oder Praxisbeispiele ist möglich und gewünscht. Die Intensivworkshops finden in kleinen Gruppen mit maximal 10 Personen statt und setzen die Bereitschaft zur intensiven Mitarbeit voraus. Wer nicht sicher ist, ob dieser Intensivworkshop der richtige ist, kann uns gerne anrufen – wir beraten Euch gerne.
Themen
Statusbericht: wie ist die Lage? Was sind die aktuellen Bedrohungen und was ist bereits passiert?
- Schutzziele: welches Level an „Sicherheit“ wollen wir erreichen?
- Blick über den Tellerrand: was tun die anderen
- Anfälligkeiten entdecken
- Organisatorische und personelle Maßnahmen zur Verringerung von
Anfälligkeiten und zur Erhöhung der Aufmerksamkeit - Lockdown, Shutdown, Evakuierung, Invakuierung: mögliche Reaktionen und
dafür notwendige Prozedere - Lebensbedrohliche Gefahrenlagen: was tun, wenn „es“ passiert?
Da es im deutschsprachigen Raum an guter Literatur zum Thema fehlt, beziehen wir uns in dem Workshop insbesondere auch englischsprachige Quellen und Literatur. Englischkenntnisse sind daher sinnvoll aber keine notwendige Voraussetzung.
Zielgruppe
Der Workshop richtet sich an alle, die sich intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen wollen. Anders als bei anderen Intensivworkshops ist eine vorherige Beschäftigung mit dem Thema keine Voraussetzung. Der Workshop kann hilfreich sein für Betreiber:innen, Veranstalter:innen, Planer:innen, Veranstaltungsleitungen oder Führungskräfte des Sicherheits- und Ordnungsdienstes.
Preis und Buchung
Unsere Kurse in Wien sind über das Buchungsformular des Competence Center Event Safety Management zu buchen!
Referenten
Sabine Funk
Crowd & Safety Managerin, BA (Hons)
Sabine Funk ist seit fast 30 Jahren in der Veranstaltungsbranche aktiv und hat sich schon früh auf Großveranstaltungen fokussiert.
Sie war mehr als 10 Jahre Produktionsleiterin von Deutschlands größtem eintrittsfreiem Open Air „RhEINKULTUR“ und hat bei zahlreichen (Groß)Veranstaltungen als Produktions- und / oder Veranstaltungsleiterin gearbeitet.
Geprägt durch ihre Erfahrungen im Studiengang „Crowd & Safety Management“ (2007 – 2010, bucks new university) hat sie 2010 das IBIT gegründet, um Wissenstransfer und interorganisationale Zusammenarbeit zu stärken.
2011–2013 war sie Mitglied der Projektgruppe beim Innenministerium NRW und hat an der Erstellung des „Orientierungsrahmens“[1] mitgewirkt
Sabine Funk ist Boardmember der YES (Yourope Event Safety) Group und stellvertretende Vorsitzende des VFSG e.V. – Verein für die Förderung der Sicherheit von Großveranstaltungen.
Neben der Weiterentwicklung des IBIT ist Sabine Funk europaweit als Referentin zu Fragen der Veranstaltungssicherheit tätig und berät eine Vielzahl unterschiedlicher Auftraggeber mit den Schwerpunkten „Crowd Management“, „Veranstaltungen auf öffentlichen Verkehrsflächen“ und „Interorganisationale Zusammenarbeit“.
Als Autorin hat sie zahlreiche Artikel des „BaSiGo“-Wikis verfasst und veröffentlicht regelmäßig Artikel in verschiedenen themenspezifischen Magazinen, u.a. dem Eventpartner und dem MAGAZIN für Sicherheitskultur
[1] Orientierungsrahmen für die kommunale Planung, Genehmigung, Durchführung und Nachbereitung von Großveranstaltungen im Freien