Bildung, Beratung, Forschung für die Sicherheit von Menschen in Menschenmengen

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IBIT Glossar

Fach­be­grif­fe

Aus­stat­tun­gen

Bestand­tei­le von Büh­nen- oder Sze­nen­bil­dern. Hier­zu gehö­ren ins­be­son­de­re Wand‑, Fuß­bo­den- und Decken­ele­men­te, Bild­wän­de, Trep­pen und sons­ti­ge Büh­nen­bild­tei­le.


Quel­le 6

Aus­schmü­ckun­gen

Vor­über­ge­hend ein­ge­brach­te Deko­ra­ti­ons­ge­gen­stän­de. Zu den Aus­schmü­ckun­gen gehö­ren ins­be­son­de­re Dra­pie­run­gen, Gir­lan­den, Fah­nen und künst­li­cher Pflan­zen­schmuck.


Quel­le 6

Auf­tre­tens­wahr­schein­lich­keit

Para­me­ter des Risi­kos, der Aus­kunft über die Wahr­schein­lich­keit gibt, mit der eine iden­ti­fi­zier­te Gefähr­dung bzw. ihre Ursa­che in der Pra­xis tat­säch­lich auf­tre­ten könn­te. Die Kate­go­rien ihrer Bewer­tung sind z.B.: häu­fig, wahr­schein­lich, gele­gent­lich, ent­fernt vor­stell­bar, unwahr­schein­lich, unvor­stell­bar. Die­se Bewer­tung beinhal­tet impli­zit die Abschät­zung der Auf­ent­halts­dau­er (sel­ten bis öfter/ häu­fig bis dau­ernd), der Mög­lich­keit zur Gefah­ren­ab­wen­dung (möglich/ nicht mög­lich), der Ein­tritts­wahr­schein­lich­keit (sehr gering (gering/ rela­tiv hoch) und der Ent­de­ckungs­wahr­schein­lich­keit.


Quel­le 1

Absper­rung

Ver­bund aus Absperr­git­tern, Flat­ter­band, Gurt-absperr­pfos­ten (Ten­sa­to­ren), Kor­deln, Sperr­blen­den, etc. in belie­bi­gen Kom­bi­na­tio­nen zur Abgren­zung unter­schied­lich genutz­ter Berei­che.

Abbrenn­platz

Sicher­heits­be­reich, in dem pyro­tech­ni­sches Mate­ri­al auf­ge­stellt und zu einem Feu­er­werk abge­brannt wer­den darf. Der Abbrenn­platz ist durch weit­räu­mi­ge Absper­run­gen gegen unbe­fug­tes Betre­ten zu sichern. Die Sicher­heits­ab­stän­de zum Publi­kum und zu brand­ge­fähr­de­ten Gebäuden/Anlagen sind im Spreng­stoff­ge­setz gere­gelt.

Brand­schutz

Glie­dert sich in abweh­ren­den und vor­beu­gen­den Brand­schutz. Abweh­ren­der Brand­schutz umfasst alle Maß­nah­men zur Bekämp­fung von -> Gefah­ren für Leben, Gesund­heit und Sachen, die bei Brän­den und Explo­sio­nen ent­ste­hen. Vor­beu­gen­der Brand­schutz erstreckt sich auf Maß­nah­men zur Ver­hin­de­rung eines Brand­aus­bru­ches und einer Brand­aus­brei­tung sowie zur Siche­rung der -> Ret­tungs­we­ge. Er schafft außer­dem Vor­aus­set­zun­gen für einen wir­kungs­vol­len abweh­ren­den Brand­schutz.


Quel­le 1

Besu­cher

Ent­spricht im Wesent­li­chen dem Begriff Zuschauer:in oder Zuhörer:in und meint damit die an der Ver­an­stal­tung nur pas­siv betei­lig­ten Per­so­nen. Per­so­nen, die über eine Ein­tritts­kar­te mit oder ohne Bezah­lung Zutritt zur Ver­an­stal­tung haben, sind immer Besu­cher.


Quel­le 1

Ber­gung

Umfasst Maß­nah­men zur Befrei­ung von Men­schen oder Tie­ren, die durch äuße­re Ein­wir­kun­gen in ihrer Bewe­gungs­frei­heit ein­ge­schränkt sind.


Quel­le 1

Crowd Manage­ment

Crowd Manage­ment ist ein prä­ven­ti­ver Ansatz, der sich mit Abhän­gig­kei­ten beschäf­tigt und wird defi­niert als die sys­te­ma­ti­sche Pla­nung für und die Len­kung einer geord­ne­ten Bewe­gung bzw. Ansamm­lung von Men­schen. Besucher:innen und ihr Sicher­heits- (Wohl)befinden wer­den in den Mit­tel­punkt der Pla­nung setzt.

Fru­in beschreibt die Fak­to­ren, die Ein­fluss auf das Ent­ste­hen von Unglü­cken (und davon abge­lei­tet auf die Sicher­heit von Besucher:innen bei Ver­an­stal­tun­gen) im FIST-Modell[1]:

  • Force – (das Ver­hin­dern von) Druck / Gedrän­ge
  • Infor­ma­ti­on – (das Zur­ver­fü­gung­stel­len von) Infor­ma­ti­on und Kom­mu­ni­ka­ti­on
  • Space – Der Bewe­gungs­raum des Besu­chers inkl. Infra­struk­tur
  • Time – Die zeit­li­chen Dimen­sio­nen der Raum­nut­zung

Keith Still ent­wi­ckel­te die DIM-ICE Meta Matrix[2], die detail­liert die ein­zel­nen Pha­sen einer Ver­an­stal­tung und die damit ver­bun­de­nen unter­schied­li­chen Bedürf­nis­se der Besucher:innen betrach­tet.

Still defi­niert drei zen­tra­le Fak­to­ren, die die Grund­la­ge für die Pla­nung dar­stel­len:

  • D – Design (Flä­chen­pla­nung, Infra­struk­tu­ren…)
  • I – Infor­ma­ti­on & Kom­mu­ni­ka­ti­on
  • M – Manage­ment (Per­so­nal­ein­satz, Res­sour­cen, …)

Die­se Fak­to­ren müs­sen für die unter­schied­li­chen Pha­sen einer Ver­an­stal­tung

  • Anrei­se- / Ein­lass­pha­se (ingress),
  • Anwe­sen­heits­pha­se (cir­cu­la­ti­on)
  • Aus­lass- / Abrei­se­pha­se (egress)

indi­vi­du­ell geplant wer­den.

Im Rah­men der Last Mile stel­len sich zusätz­li­che Anfor­de­run­gen an die Pha­sen Anrei­se und Abrei­se.

Die Ver­knüp­fung der Gege­ben­hei­ten, der Bedürf­nis­se der Teil­neh­men­den und ihre zeit­li­chen Abhän­gig­kei­ten im Rah­men einer Ver­an­stal­tung sind also genau­so uner­läss­lich wie Bau­recht oder vor­beu­gen­der Brand­schutz.

 


[1] Fru­in, John J (2002): The cau­ses and pre­ven­ti­on of crowd dis­as­ters. Ori­gi­nal­ly pre­sen­ted at the First Inter­na­tio­nal Con­fe­rence on Engi­nee­ring for Crowd Safe­ty, Lon­don [2] Still, K (2014): Intro­duc­tion to Crowd Sci­ence. Lon­don. Tylor & Fran­cis Group. S. 118ff.
Crowd Con­trol

“Crowd con­trol is the rest­ric­tion or limi­ta­ti­on of group beha­viour. (…) It can include extre­me mea­su­res to enforce order, such as the use of force, arrest, or thre­at of per­so­nal inju­ry. It may employ bar­riers that alter the space available for occu­p­an­cy and pat­terns of group move­ment.”[1]

 

Auch wenn die Begriff­lich­kei­ten Crowd Con­trol und Crowd Manage­ment oft syn­onym ver­wen­det wer­den, sind ihre Bedeu­tun­gen doch unter­schied­lich.

Wäh­rend Crowd Manage­ment die sys­te­ma­ti­sche Pla­nung und Len­kung von Men­schen­men­gen beschreibt, ist Crowd Con­trol mög­li­cher­wei­se nur ein Teil des­sen (z.B. das Auf­stel­len von Bar­ri­ern im Rah­men einer Ein­lass- oder Innen­raum­pla­nung oder die orga­ni­sier­te Wege­füh­rung von Besucher:innen) oder aber ein Resul­tat eines Vor­falls (z.B. die Reak­ti­on auf den Ver­such des Über­win­dens von Absper­run­gen oder das „In-Schach-hal­ten“ einer Grup­pe von Per­so­nen, die sich den Anwei­sun­gen des Sicher­heits- und Ord­nungs­diens­tes wider­set­zen).


[1] Still, Keith G. (2013): Intro­duc­tion to Crowd Sci­ence. Tay­lor & Fran­cis Group.

 

Durch­lass­ka­pa­zi­tät

Zuschau­er­zahl, die in einer fest­ge­leg­ten Zeit sicher eine gege­be­ne Zu- oder Aus­gangs­brei­te eines Rau­mes pas­sie­ren kann.


Quel­le 1

Ersthelfer/ Erst­hel­fe­rin

Per­son, die nach ver­bind­li­chen Richt­li­ni­en für die Ers­te Hil­fe aus­ge­bil­det ist.


Quel­le 1

Ers­te Hil­fe

Umfasst medi­zi­ni­sche, orga­ni­sa­to­ri­sche und betreu­en­de Maß­nah­men an Erkrank­ten oder Ver­letz­ten mit ein­fa­chen Mit­teln.


Quel­le 1

Erd­ge­schos­si­ge Ver­samm­lungs­stät­ten

Gebäu­de mit nur einem Geschoss ohne Rän­ge oder Empo­ren, des­sen Fuß­bo­den an kei­ner Stel­le mehr als 1 m unter der Gelän­de­ober­flä­che liegt. Dabei blei­ben Geschos­se außer Betracht, die aus­schließ­lich der Unter­brin­gung tech­ni­scher Anla­gen und Ein­rich­tun­gen die­nen.


Quel­le 6

Foy­er

Emp­fangs- und Pau­sen­räu­me für Besu­che­rin­nen und Besu­cher.


Quel­le 6

Feu­er­wi­der­stands­dau­er

Fähig­keit eines Bau­teils, für eine defi­nier­te Zeit­dau­er die in einer genorm­ten Feu­er­wi­der­stands­prü­fung gefor­der­te Stand­fes­tig­keit und/oder raum­ab­schlie­ßen­de Wir­kung und/oder Wär­me­däm­mung zu erfül­len.


Quel­le 1

Groß­scha­dens­er­eig­nis

Ereig­nis mit einer gro­ßen Anzahl von Ver­letz­ten oder Erkrank­ten sowie ande­ren Geschä­dig­ten oder Betrof­fe­nen und/oder erheb­li­chen Sach­schä­den.


Quel­le 1

Groß­büh­ne

In Ver­samm­lungs­stät­ten mit einem Büh­nen­haus ist eine Groß­büh­ne eine Büh­ne
a.) mit einer Sze­nen­flä­che hin­ter der Büh­nen­öff­nung von mehr als 200 m²,
b.) mit einer Ober­büh­ne mit einer lich­ten Höhe von mehr als 2,5m über der Büh­nen­öff­nung oder
c.) mit einer Unter­büh­ne.


Quel­le 6

Grenz­ri­si­ko

Risi­ko, vertretbares/tolerierbares. Risi­ko, das in einem bestimm­ten Zusam­men­hang nach den gül­ti­gen Wert­vor­stel­lun­gen der Gesell­schaft akzep­tiert wird.


Quel­le 1 

Gei­sel­nah­me

Frei­heits­de­likt gegen die persönliche Frei­heit und gegen die körperliche Integrität des Ein­zel­nen.


Quel­le 5

Gefahr­stoff

Zusam­men­fas­sen­de Bezeich­nung für gefähr­li­che Stof­fe, die explo­si­ons­ge­fähr­lich, brand­för­dernd, ent­zünd­lich gif­tig, gesund­heits­schäd­lich, ätzend, erb­gut­ver­än­dernd oder umwelt­ge­fähr­lich sind. Behäl­ter, die Gefahr­stof­fe ent­hal­ten, müs­sen mit oran­gen Gefah­ren­sym­bo­len gekenn­zeich­net sein.


Quel­le 1

Gefah­ren­ab­wehr (nicht-poli­­zei­­lich)

Nicht­po­li­zei­lich ist die Gefah­ren­ab­wehr durch die nach den Brandschutz‑, Ret­tungs­dienst- und Kata­stro­phen­schutz­ge­set­zen der Län­der in der Gefah­ren­ab­wehr täti­gen Behör­den und Orga­ni­sa­tio­nen sowie durch das Tech­ni­sche Hilfs­werk (THW) im Wege der Amts­hil­fe.


Quel­le 1

Gefähr­dung

Durch ein zeit­lich-räum­li­ches Zusam­men­tref­fen (Koin­zi­denz) von Gefahr und Mensch (Umwelt, Sach­wer­te) ent­steht die „Gefähr­dung“, auf­grund der es bei unge­hin­der­tem Ablauf zu einer „Schä­di­gung“ (Akt der Scha­dens­ent­ste­hung) kom­men kann.


Quel­le 1

Gefahr

Abs­trak­te Mög­lich­keit einer Schä­di­gung auf­grund einer objek­tiv vor­han­de­nen Gefah­ren­quel­le.


Quel­le 1

Indi­vi­du­al­ver­kehr (IV)

Per­so­nen­ver­kehr mit nicht all­ge­mein zugäng­li­chen Ver­kehrs­mit­teln oder zu Fuß (z.B. Fahr­rad, Pkw, Motor­rad).


Quel­le 1

Kri­ti­k­ali­tät

Die Kri­ti­k­ali­tät einer Kom­po­nen­te ist die rela­ti­ve Schwe­re der vom Aus­fall die­ser Kom­po­nen­te aus­ge­hen­den Kon­se­quen­zen für Mensch, Tier und Umwelt und die Leis­tungs­er­fül­lung einer Orga­ni­sa­ti­on.


Quel­le 1

Klein­lösch­ge­rä­te

Lösch­ge­rä­te, die nur ein begrenz­tes Lösch­ver­mö­gen haben, und daher nur zum Ablö­schen von Klein- und Ent­ste­hungs­brän­den ver­wen­det wer­den kön­nen. [Bekann­tes­ter Ver­tre­ter ist der Feu­er­lö­scher. Anm. Tho­mann]


Quel­le 1

Kapa­zi­tät

Größ­te Ver­kehrs­stär­ke, die ein Ver­kehrs­strom unter den gege­be­nen bau­li­chen und ver­kehr­li­chen Bedin­gun­gen errei­chen kann.


Quel­le 1

Moto­ri­sier­ter Indi­vi­du­al­ver­kehr (MIV)

Per­so­nen­ver­kehr mit nicht all­ge­mein zugäng­li­chen moto­ri­sier­ten Ver­kehrs­mit­teln (z.B. Pkw, Motor­rad).


Quel­le 1

Mehr­zweck­hal­le

Über­dach­te Ver­samm­lungs­stät­ten für ver­schie­de­ne Ver­an­stal­tungs­ar­ten.


Quel­le 6

Mas­sen­an­fall von Ver­letz­ten (MANV)

Not­fall mit einer grö­ße­ren Anzahl von Ver­letz­ten oder Erkrank­ten sowie ande­ren Geschä­dig­ten oder Betrof­fe­nen, der mit der vor­han­de­nen und ein­setz­ba­ren Vor­hal­tung des Ret­tungs­diens­tes aus dem Ret­tungs­dienst­be­reich nicht bewäl­tigt wer­den kann.


Quel­le 1

Öffent­li­cher Ver­kehr (ÖV)

Ver­kehr mit all­ge­mein zugäng­li­chen Ver­kehrs­mit­teln. (z.B. Bus, U‑Bahn, Bahn)


Quel­le 1

Öffent­li­cher Per­so­nen­ver­kehr (ÖPNV)

Beför­de­rung von Per­so­nen im Orts- oder Regio­nal­ver­kehr mit all­ge­mein zugäng­li­chen Ver­kehrs­mit­teln (z.B.: Bus, U‑Bahn). Anmer­kung: In Abgren­zung zum Fern­ver­kehr spricht man vom Nah­ver­kehr, „wenn in der Mehr­zahl der Beför­de­rungs­fäl­le eines Ver­kehrs­mit­tels die gesam­te Rei­se­wei­te 50 Kilo­me­ter oder die gesam­te Rei­se­zeit eine Stun­de nicht über­steigt“.


Quel­le 1

Öffent­li­che Sicher­heit

Unver­sehrt­heit von Leben, Gesund­heit, Ehre, Frei­heit und Eigen­tum der Bür­ger sowie Funk­ti­ons­fä­hig­keit und Bestand des Staa­tes und sei­ner Ein­rich­tun­gen.


Quel­le 1

Öffent­li­che Ord­nung

Gesamt­heit der unge­schrie­be­nen Regeln für das Ver­hal­ten des ein­zel­nen in der Öffent­lich­keit, deren Beach­tung nach den jeweils herr­schen­den Anschau­un­gen als uner­läss­li­che Vor­aus­set­zung eines geord­ne­ten staats­bür­ger­li­chen Zusam­men­le­bens betrach­tet wird.


Quel­le 1

Risi­ko­wahr­neh­mung

Risi­ko­ab­schät­zung, die weit­ge­hend auf per­sön­li­chen Erfah­run­gen, ver­mit­tel­ten Infor­ma­tio­nen und intui­ti­ven Ein­schät­zun­gen beruht, die sich im Ver­lauf der bio­lo­gi­schen und spä­ter der kul­tu­rel­len Evo­lu­ti­on her­aus­ge­bil­det haben. Sie umfasst neben den bei­den Kate­go­rien Scha­dens­aus­maß und Wahr­schein­lich­keit ande­re Risi­ko­ei­gen­schaf­ten, wie etwa die Rever­si­bi­li­tät oder die Ver­tei­lung.


Quel­le 1

Risi­ko­ma­nage­ment

Koor­di­nier­te Akti­vi­tä­ten zur Len­kung und Steue­rung einer Orga­ni­sa­ti­on in Bezug auf Risi­ken.


Quel­le 1

Risi­ko­kom­mu­ni­ka­ti­on

Inter­ak­ti­ver Pro­zess, in dem Mei­nun­gen und Infor­ma­tio­nen über Risi­ken zwi­schen den Ver­ant­wort­li­chen der Risi­ko­be­wer­tung, des Risi­ko­ma­nage­ments, den Wissenschaftler:innen und ande­ren betei­lig­ten (Wirt­schaft, Verbraucher:innen, Medi­en und ande­re inter­es­sier­te Krei­se) aus­ge­tauscht wer­den. Inhal­te sind Fra­gen der Risi­ko­art, der Vor­tei­le von mög­li­chen Manage­men­tent­schei­dun­gen und der ver­blei­ben­den Unsi­cher­heit.


Quel­le 1

Ret­tungs­mit­tel

Ret­tungs­dienst­fahr­zeu­ge ein­schließ­lich des Ret­tungs­ma­te­ri­als sowie des Trans­port­ge­rä­tes.


Quel­le 1

Ret­ten

Das Abwen­den eines lebens­be­droh­li­chen Zustan­des durch lebens­ret­ten­de Maß­nah­men und/oder durch Befrei­en aus einer lebens­be­droh­li­chen Zwangs­la­ge.


Quel­le 1

Resi­li­enz

Die Fähig­keit von Mensch, Umwelt, Tech­nik und Orga­ni­sa­ti­on mit einer außer­ge­wöhn­li­chen Situa­ti­on erfolg­reich umzu­ge­hen.


Quel­le 1

Requi­si­ten

Beweg­li­che Ein­rich­tungs­ge­gen­stän­de von Büh­nen- oder Sze­nen­bil­dern. Hier­zu gehö­ren ins­be­son­de­re Möbel, Leuch­ten, Bil­der und Geschirr.


Quel­le 6

Sze­ne­flä­chen

Flä­chen für künst­le­ri­sche und ande­re Dar­bie­tun­gen. Für Dar­bie­tun­gen bestimm­te Flä­chen unter 20 m² gel­ten nicht als Sze­nen­flä­chen.


Quel­le 1

Sub­si­dia­ri­tät

Prin­zip, das auf die Ent­fal­tung der indi­vi­du­el­len Fähig­kei­ten, der Selbst­be­stim­mung und Selbst­ver­ant­wor­tung abstellt. Nur dort, wo die Mög­lich­kei­ten des Ein­zel­nen bzw. einer klei­nen Grup­pe nicht aus­rei­chen Auf­ga­ben zu lösen, sol­len staat­li­che Insti­tu­tio­nen sub­si­di­är ein­grei­fen. Dabei ist der Hil­fe zur Selbst­hil­fe der Vor­rang vor einer unmit­tel­ba­ren Auf­ga­ben­über­nah­me durch den Staat zu geben.


Quel­le 1

Schutz­ziel

Ange­streb­ter Zustand von Mensch, Umwelt und Sach­wer­ten, der bei einem Ereig­nis erhal­ten blei­ben soll.


Quel­le 1

Scha­dens­stel­le

Räum­lich eng begrenz­ter Scha­den z.B. auf weni­ge Gebäu­de.


Quel­le 1

Scha­dens­ge­biet

Ein in sich geschlos­se­ner und zusam­men­ge­hö­ren­der grö­ße­rer Raum, in dem sich auch meh­re­re  Ein­satz­stel­len befin­den kön­nen oder dem meh­re­re  Ein­satz­räu­me zuge­wie­sen sind.


Quel­le 1 

Unfall

Plötz­li­ches, unvor­her­ge­se­he­nes und durch äuße­re Ursa­chen ein­tre­ten­des Ereig­nis, das zu einem Scha­den an Per­so­nen und / oder Sachen führt.


Quel­le 1

Vul­nerabi­li­tät

Maß für die anzu­neh­men­de Scha­dens­an­fäl­lig­keit von Mensch, Umwelt und Sach­wer­ten in Bezug auf ein bestimm­tes Ereig­nis.


Quel­le 1

Ver­an­stal­tungs­si­cher­heit

Das The­ma Sicher­heit muss bei Ver­an­stal­tun­gen höchs­te Prio­ri­tät haben, sonst dro­hen den Ver­ant­wort­li­chen ernst­haf­te Kon­se­quen­zen. Klar beschrie­ben ist dies in einem Urteils­spruch des Bun­des­ge­richts­hofs (BGH), der eine zen­tra­le Ver­pflich­tung auf­greift. Hier heißt es:

„Die Sicher­heit des Besu­chers hat abso­lu­ten Vor­rang vor wirt­schaft­li­chen Inter­es­sen des Ver­an­stal­ters.“

Und den­noch: Selbst das bes­te Sicher­heits­kon­zept kann all­um­fas­sen­de Sicher­heit auf Ver­an­stal­tun­gen nicht zu 100 Pro­zent garan­tie­ren. Erst recht nicht auf indi­vi­du­el­ler Ebe­ne, wo bereits ein Fehl­tritt oder eine sons­ti­ge Unacht­sam­keit jeder­zeit zu einem Unfall füh­ren kann.

Wor­um geht es also wirk­lich beim The­ma Ver­an­stal­tungs­si­cher­heit? Was ist rea­lis­tisch? Was ange­bracht? Fest steht, dass es für die Ver­ant­wort­li­chen viel­fäl­ti­ge Gestal­tungs­mög­lich­kei­ten gibt:

(1) Die Besu­che­rin­nen und Besu­cher ste­hen im Mit­tel­punkt der Sicher­heits­pla­nun­gen und müs­sen davon aus­ge­hen kön­nen, dass der Ver­an­stal­ter alles Not­wen­di­ge (z. B. genü­gend Per­so­nal) und auch Zumut­ba­re (z. B. Lei­bes­vi­si­ta­tio­nen) ver­an­lasst hat, um best­mög­li­chen Publi­kums­schutz zu erwir­ken.

(2) Den Ver­ant­wort­li­chen ste­hen auf dem Weg zu best­mög­li­cher Ver­an­stal­tungs­si­cher­heit viel­fäl­ti­ge Maß­nah­men zur Ver­fü­gung, gepaart natür­lich mit einer Rei­he von Pflich­ten. Dabei han­delt es sich u. a. um fol­gen­de Punk­te:

  • Prü­fung und Befol­gung des rele­van­ten Regel­werks.
  • Iden­ti­fi­zie­ren mög­li­cher Risi­ken und geeig­ne­ter Gegen­maß­nah­men.
  • Bestim­mung maxi­ma­ler Besu­cher­zah­len.
  • Bean­tra­gung behörd­li­cher Geneh­mi­gun­gen.

Zudem geht es natür­lich immer um die kor­rek­te Ein­bin­dung von Sicher­heits­kräf­ten der Poli­zei und der Feu­er­wehr. Ver­bind­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­on und kla­re Auf­ga­ben­ver­tei­lun­gen sind eben­falls Grund­vor­aus­set­zun­gen, um im wei­ten Feld der Ver­an­stal­tungs­si­cher­heit einen guten Job zu machen.

 

Ver­an­stal­tungs­ord­nungs­diens­te (VOD)

Die Pla­nung und Durch­füh­rung siche­rer Ereig­nis­se hängt auch von der Aus­wahl des vor Ort täti­gen Ver­an­stal­tungs­ord­nungs­diens­tes (VOD) ab. Ver­ant­wort­lich ist die­ser in ers­ter Linie für die Unfall­ver­hü­tung, ver­bun­den mit Auf­ga­ben, die im wei­te­ren Sin­ne der Für­sor­ge und Wohl­fahrt der Ver­an­stal­tungs­gäs­te die­nen.

Um best­mög­li­che Ergeb­nis­se lie­fern zu kön­nen, müs­sen Ver­an­stal­tungs­ord­nungs­diens­te nicht nur ope­ra­tiv, son­dern auch pla­ne­risch mit ein­be­zo­gen wer­den. So sind beauf­trag­te VOD im Vor­feld von Ver­an­stal­tun­gen in der Regel an der Erstel­lung des Sicher­heits­kon­zep­tes betei­ligt – im Aus­tausch mit dem Ver­an­stal­ter und den zustän­di­gen Behör­den.

Idea­ler­wei­se wer­den durch das ziel­ge­rich­te­te Zusam­men­wir­ken die­ser Akteu­re kom­ple­men­tä­re Ein­satz­stra­te­gien sicher­ge­stellt. Hier eini­ge aus­ge­such­te Zustän­dig­kei­ten der VOD auf ope­ra­ti­ver Ebe­ne:

  • Kar­ten­ab­riss und ‑kon­trol­le.
  • Platz­an­wei­sung, Frei­hal­ten von Gän­gen (Anspra­che).
  • Akti­ve Hil­fe bei Eva­ku­ie­run­gen.
  • Ber­gung hilfs­be­dürf­ti­ger Besu­che­rin­nen und Besu­cher.
  • Frei­hal­ten von Flucht- und Ret­tungs­we­gen.

Wich­tig: Die Auf­ga­ben der Ver­an­stal­tungs­ord­nungs­diens­te sind nicht gleich­zu­set­zen mit denen des Hand­lungs­fel­des Sicher­heits­dienst­leis­tun­gen (SDL), wo eher Aspek­te wie Per­so­nen- und Objekt­schutz im Mit­tel­punkt ste­hen. Hier ist klar zu unter­schei­den.

Im Übri­gen ist es eine zen­tra­le Auf­ga­be des For­schungs­pro­jek­tes Pro­VOD, mehr Wis­sen über und Grund­ver­ständ­nis für die Arbeit der Ver­an­stal­tungs­ord­nungs­diens­te zu trans­por­tie­ren. An dem Pro­jekt ist das IBIT maß­geb­lich betei­ligt (www.provod.uni-wuppertal.de).

 

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