IBIT Glossar

Crowd Management

Crowd Management ist ein präventiver Ansatz, der sich mit Abhängigkeiten beschäftigt und wird definiert als die systematische Planung für und die Lenkung einer geordneten Bewegung bzw. Ansammlung von Menschen. Besucher:innen und ihr Sicherheits- (Wohl)befinden werden in den Mittelpunkt der Planung setzt.

Fruin beschreibt die Faktoren, die Einfluss auf das Entstehen von Unglücken (und davon abgeleitet auf die Sicherheit von Besucher:innen bei Veranstaltungen) im FIST-Modell[1]:

  • Force – (das Verhindern von) Druck / Gedränge
  • Information – (das Zurverfügungstellen von) Information und Kommunikation
  • Space – Der Bewegungsraum des Besuchers inkl. Infrastruktur
  • Time – Die zeitlichen Dimensionen der Raumnutzung

Keith Still entwickelte die DIM-ICE Meta Matrix[2], die detailliert die einzelnen Phasen einer Veranstaltung und die damit verbundenen unterschiedlichen Bedürfnisse der Besucher:innen betrachtet.

Still definiert drei zentrale Faktoren, die die Grundlage für die Planung darstellen:

  • D – Design (Flächenplanung, Infrastrukturen…)
  • I – Information & Kommunikation
  • M – Management (Personaleinsatz, Ressourcen, …)

Diese Faktoren müssen für die unterschiedlichen Phasen einer Veranstaltung

  • Anreise- / Einlassphase (ingress),
  • Anwesenheitsphase (circulation)
  • Auslass- / Abreisephase (egress)

individuell geplant werden.

Im Rahmen der Last Mile stellen sich zusätzliche Anforderungen an die Phasen Anreise und Abreise.

Die Verknüpfung der Gegebenheiten, der Bedürfnisse der Teilnehmenden und ihre zeitlichen Abhängigkeiten im Rahmen einer Veranstaltung sind also genauso unerlässlich wie Baurecht oder vorbeugender Brandschutz.

 


[1] Fruin, John J (2002): The causes and prevention of crowd disasters. Originally presented at the First International Conference on Engineering for Crowd Safety, London

[2] Still, K (2014): Introduction to Crowd Science. London. Tylor & Francis Group. S. 118ff.