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ORPHEUS – Optimierung der Rauchableitung und Personenführung in U-Bahnhöfen: Experimente und Simulationen

ORPHEUS – Optimierung der Rauchableitung und Personenführung in U-Bahnhöfen: Experimente und Simulationen

Die Sicherheitsinteressen von Veranstaltungsgästen betreffen nicht nur das Ereignis selbst, sondern auch das „Davor“ und das „Danach“. Sprich: Die An- und Abreise, wobei vielerorts der öffentliche Nahverkehr eine zentrale und stark frequentierte Rolle spielt.

Man bedenke allein die weit verbreitete Kopplung von Tickets an die Fahrgelegenheiten lokaler Verkehrsverbünde – ein von Eventbesuchern Jahr für Jahr millionenfach in Anspruch genommenes Angebot.

In diesem Zusammenhang startete im Februar 2015 das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für drei Jahre geförderte Projekt „Optimierung der Rauchableitung und Personenführung in U-Bahnhöfen: Experimente und Simulationen (ORPHEUS)“ (Förderkennzeichen: 13N13270).

Ziel der Forschung war es, die Personensicherheit bei Bränden in komplexen und mehrstöckigen U-Bahnstationen zu erhöhen. Schließlich können in solchen Bereichen bereits kleine Brände eine fatale toxische Wirkung entfalten.

Mit Realbrandversuchen, Modellen im kleinen Maßstab und numerischen Strömungssimulationen wurden in ORPHEUS innovative technische Brandschutzkonzepte erarbeitet. Diese führen heute nicht nur zu praktikablen Lösungen für neue und bereits bestehende Haltestationen, sondern auch zu Speziallösungen für beispielsweise Treppenaufgänge.

Die Untersuchungsergebnisse wurden im Rahmen einer Großübung der Feuerwehr Berlin vertieft, anhand kontrollierter und ungiftiger Verrauchungsversuche.

 

Projektverlauf und weiterführende Informationen

Projektlaufzeit:

Die Rolle des IBIT:

  • Das IBIT untersuchte im Projektverlauf die organisationsübergreifende Interaktion zwischen Rettungskräften, Anlagenbetreiber:innen und angebundenen Verkaufsstätten.
  • Besonders im Fokus: das Crowd Management bzw. die Steuerung und Lenkung von Personen auf den Oberflächen im Umfeld betroffener Stationen.
  • Folgendes wurde in den Blick genommen: (1) inwieweit im Einsatz- und Krisenmanagement geeignete materielle und räumliche Ressourcen zur Verfügung stehen, (2) wie und wo robuste Sicherheitskommunikation angewandt werden kann und (3) auf welche Art drittbetroffene Akteur*innen mit in die Krisenbewältigung eingebunden werden können.

Zielerreichung:

  • Im Kontext möglicher Brandereignisse wurde ein umfangreiches Planspiel durchgeführt. Und zwar unter der Vorgabe einer möglichst großen Durchmischung der Teilnehmenden.
  • In einer anschließenden Meta-Reflexion wurden die getroffenen Entscheidungen ausgewertet und Verständnis für die unterschiedlichen Perspektiven der Übungsteilnehmenden vermittelt.
  • Im Rahmen des Projektes konnten außerdem Experteninterviews und Workshops mit Endnutzerinnen und Endnutzern durchgeführt werden.
  • Über die allgemeine Verbesserung der Personensicherheit hinaus war es außerdem ein Anliegen der Forschenden, die zentralen Ergebnisse in Form praxisorientierter Publikationen zu veröffentlichen.

Projektpartner:

  • Forschungszentrum Jülich GmbH (Koordinator).
  • Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Berlin.
  • Rud. Otto Meyer Technik Ltd. & Co. KG, Hamburg.
  • I.F.I. Institut für Industrieaerodynamik GmbH, Aachen.
  • Ruhr-Universität Bochum.

Weiterführende Links und Informationen: