Ob zur Verbesserung des eigenen Klavierspiels oder, um mehr Tore zu schießen – Übungen bestimmen unser tägliches Leben. Interessanterweise aber häufiger im privaten Bereich als im professionellen. Schon die regelmäßigen Brandschutzübungen werden häufig als lästige Pflicht empfunden.
Spricht man aber über Übungen, ergibt sich regelmäßig ein erstaunliches Bild. Während die Frage „Denken Sie, dass Übungen ein sinnvoller Weg sind, sich im Rahmen der Notfallplanung auf die Abarbeitung von und den Umgang mit Schadenereignissen vorzubereiten“ regelmäßig mit einem überschwänglichen „Ja klar, natürlich, was denn sonst?“ beantwortet werden, fallen die Antworten auf die Frage, ob denn regelmäßig geübt wird, eher zurückhaltend aus. “Ist in Planung“, „müssten wir eigentlich mal machen“, „die Feuerwehr und der Sanitätsdienst üben doch schon“ oder „dafür fehlen uns die Ressourcen“ sind hier häufig gehörte Antworten.
Dabei ist Üben genauso einfach wie wichtig. Eines der Probleme ist, dass viele beim Begriff „Übung“ sofort an die großen Vollübungen mit mehreren hundert Statisten denken – aber es geht auch einfach und grundlegender.
Der Intensivworkshop „Szenarienplanung“ stellt die grundsätzlichen Übungsarten vor und erklärt die mit den verschiedenen Übungsformen verbundenen Anforderungen, Möglichkeiten und Herausforderungen. Am Beispiel vieler praktischer Übungen wird aufgezeigt, warum ein paar Legosteine bereits für eine gute Kommunikationsübung ausreichen können oder wieviel Spaß ein tatsächlich gut vorbereitetes Planspiel machen kann.
Diskutiert werden natürlich auch die grundsätzlichen Ziele: nicht nur das Sicherer-Werden im Umgang mit Szenarien oder Handlungsabläufen, sondern auch das Herausbilden von gemeinsamen mentalen Modellen zwischen den unterschiedlichen Beteiligten. Die Teilnehmer erfahren alles Notwendige über die Planung und Konzeptionierung von Übungen sowie die Notwendigkeiten der Dokumentation und der Nachbereitung. Auch das gar nicht so seltene Scheitern von Übungen wird thematisiert – und herausgearbeitet, warum auch eine gescheiterte Übung eine gute Übung sein kann.
Begleitet von Reflexionen und Feedbacks werden praktische Übungen, Planübungen und Planspiele durchgeführt.
Ziel des Kurses ist es, Grundlagen zur Erarbeitung von Szenarien für die Durchführung von Szenarienworkshops zu vermitteln und diese dann mit Hilfe von Table Tops theoretisch und praktisch zu überprüfen. Hierbei erarbeiten die Teilnehmer Kenntnisse zur einfachen Erstellung von Table Top-Inhalten und -Abläufen und nehmen selber an einer Übung teil.
Das Seminar spricht verantwortliche Entscheider im Kontext der Planung, Genehmigung und Durchführung von Großveranstaltungen an. Teilnehmer kommen aus zuständigen Fachämtern, Feuerwehr, Veranstaltern, Veranstaltungsordnungsdiensten und von Betreibergesellschaften von Versammlungsstätten.